Hallo Lichtfee,
bei meinem Mann war es eigentlich nur ein harmloser Hodentumor.
Da er es aber über drei Jahre nicht bemerkt hatte, haben sich Metastasen in der Lunge gebildet und die Tumormasse wuchs auf 2 Kilo an.
Wir waren gerade in eine neue Wohnung gezogen, da nach klagte er über Kreuzschmerzen und die Lympknoten waren plötzlich geschwollen. Montags ist er dann zum Hausarzt und der hat ihn zum Röntgen ins Krankenhaus geschickt.
Danach ging alles ganz schnell, er wurde in eine Fachklinik überwiesen und zum ersten Mal haben wir erlebt, das Ärzte schon auf ihn gewartet haben. Drei Tage später war in der Klinik und bekam seine erste Chemotherapie, nach dem Einhorn Prinzip. Operieren konnten sie ihn noch nicht, weil die Lunge mittlerweile dicke voll mit Metastasen war und sie ihn nicht beatmen konnten.
Erst nach der dritten Chemo gingen die Metastasen etwas zurück und sie operierten ihn. Entfernten den eigentlichen Tumor und die mittlerweile gewachsenen Tumormasse. Danach gab es noch mal drei Chemos, diesesmal allerdings haben die in der Klinik die Chemo selbst zusammen gebraut.
Es war eine harte Zeit, plötzlich, von heute auf morgen, bekommt man gesagt, das man nur noch 4 - 6 Wochen zu Leben hat. Das war echt übel, aber er wollte leben und hat den Kampf aufgenommen und ihn letztendlich auch gewonnen. Der Weg allerdings war ziemlich steinig, Blutwerte schlecht, ab ins Krankenhaus und aufpassen, das er keine Infektion bekommt. Mal gute Laune und im nächsten Moment total übel drauf.
Schließlich mussten wir alle Vierteljahr zur Kontrolle, dann jedes halbe Jahr und danach dann einmal im Jahr. Vor zwei Jahren wurde er als geheilt entlassen und man sagte uns, auf nimmer Wiedersehen.
Bei unserem letzten Gespräch sagte uns der Professor, das er nicht gedacht hätte, das es mein Mann schafft und das wir anscheinend eine Menge Kraft und einen guten Schutzengel hatten. Was meinem Mann auch geholfen hat, war das er während der ganzen Therapie nicht ein Gramm abgenommen hat. Er hat immer das gegessen, worauf er gerade Lust hatte und wenn das Hamburger waren, dann gab es eben die. Der Professor meinte, das er das machen soll, dann besteht wenigstens die Chance, das das Essen drin bleibt. Mein Mann hat auch sofort wieder gegessen, wenn er sich übergeben hatte. Für seinen Körper war das gut, der konnte sich somit ganz auf den Kampf einstellen.
Ich wünsche Irene und Günni, das sie es schaffen und werde Energie und Kraft senden soviel ich kann.
Liebe Grüße
Christiane